Von Neuer lernen

Manuel Neuer fährt nach Russland: Das war fast keine Nachricht mehr. Und dass er so hart an sich gearbeitet hatte wie kaum ein Zweiter, wussten wir. Für uns ist die Nachricht eine andere: Dass mit Neuer nicht der Held, der Superman, der Titan fährt, sondern ein weicher, ein menschlicher.

 

Neuers Punktlandung, zum Trainingslager und dem Länderspiel gegen Österreich wieder fit zu sein, passte ins bisherige Bild: Neuer schafft alles.

 

Neue Tugenden

 

Wie er so locker sein könne vor dem wegen Unwetters verschobenen Spiel, wurde er gefragt; und er antwortete, er sei gar nicht locker, sondern sehr angespannt gewesen. Und: Die Reha nach seiner OP sei nicht nur lang und hart, sondern auch „sehr schön“ gewesen. Wie bitte?

  • Einerseits hart gegen sich selbst,
  • unermüdlich und unendlich diszipliniert, 
  • andererseits sensibel und hörend,
  • auf die Signale seines Körpers lauschend...

So präsentierte sich Manuel Neuer in Klagenfurt nach dem Länderspiel. Kann so etwas nur aufgrund seines vorherigen Weltklasse-Formats gelingen – und auf der Basis seiner fehlerfreien Leistung, trotz der 1:2-Niederlage?

 

Weicheier an die Front?

 

Es geht nicht darum, Tugenden wie Pünktlichkeit, Präzision, Fleiß oder Zuverlässigkeit einzutauschen gegen Weiches, Nachlässigkeit und Schlendrian. Im Gegenteil. Die Kunst ist vielmehr: Menschliches aufmerksam zu beachten, der Gesundheit Vorrang zu geben und dann jeden Freiraum konsequent zu nutzen, der sich bietet – das aber verständig, einsichtig, und nicht programmatisch, betonköpfig.

 

Tiefe im Management...

 

Die Kombination macht den Erfolg. Das zu verstehen, die Signale auseinanderzuhalten, Impulse zu deuten und die richtigen Entscheidungen zu treffen – das ist Tiefe. Das muss man üben. Dazu gibt es Hilfe. Das bedeutet modernes Mentaltraining. Das macht gutes Coaching aus.

 

Es sind Management-Tugenden, keine Titanen-Märchen. Auch Oliver Kahn gibt sich verändert, sogar in der Werbung. Der Titan ist passé. „Mund abputzen, weitermachen, niemals zurückschauen, und wenn, nur um zu lernen“: Könnte von Kahn sein – ist aber von Bodo Illgner, 1990er Weltmeister-Torhüter, auf die Frage, welcher es wäre, wenn er einem Sohn genau einen Tipp für eine Torwart-Karriere geben könne. Plus: „Niemals nachkarten, martern oder quälen.“ Klug leben, klug lernen.

 

(http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-wm/deutsches-team/weltmeister-torwart-bodo-illgner-im-interview-ueber-loris-karius-15618392.html)

 

ri

 

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