Krise! Alle Mann unter Deck ...

Ob BP's Deepwater Horizon, VW's Dieselgate oder Jogi Löws Moskauer Mexiko-Niederlage: Das Prinzip "Wegducken" bestimmt Kommunikation in Krisen meist auf ähnliche Weise. Dabei wäre das Gegenteil richtig. Doch was inmitten der Krise schwer erlernbar ist, weil die See zu hoch geht, kann auch bei Sonnenschein geübt werden.     

 

Das kleine Einmaleins

 

Eigentlich weiß jeder, wie Krisenkommunikation sein soll:

  • offensiv ("proaktiv"),
  • ehrlich ("authentisch"),
  • präzise, konkret,
  • ... und verantwortlich.

Dabei meint der letzte Punkt, dass sie Verantwortung übernimmt - es muss nicht immer gleich der oberste Boss sprechen, wenn man den noch als Trumpf im Ärmel behalten will.

 

Unverzichtbare Elemente

 

Wer meint, sich in der Krise um solche Kommunikation herummogeln zu können, irrt - und verliert nachhaltig an Vertrauen: ein Preis, der höher ist als ehrliche Kommunikation von Beginn an. Das ist klar; Verantwortliche müssen nur mitunter daran erinnert werden (z. B. Schulz nach der Wahl 2017).

 

Lernen aus dem Fußball?

 

Stoßen die vielen faszinierenden Parallelen zwischen Fußball und Wirtschaft hier an ihre Grenze? Konnte sich Löw zurückziehen, um das Schweden-Spiel in (Un-)Ruhe vorzubereiten? Jein. Es geht so lange gut, wie er anschließend Erfolge erzielt und dieser Erfolg der alleinige Maßstab ist. Das Vertrauen in den Bundestrainer misst sich sicherlich deutlich mehr am Erfolg am Ende eines Turniers (wann immer es erreicht ist...) als das Vertrauen in BP, VW - oder auch in eine politische Partei.

 

Aber auch der DFB könnte messen, dass er einen Vertrauensverlust erlitten hat - so ein Prozess ist nicht heute da und morgen vorüber (außer bei kleineren Kommunikationsfehlern). Mit nachhaltiger Kommunikation ist nicht das oberflächliche ARD-Interview gemeint und nicht die lieblose Phrase auf der Pressekonferenz. Denn die Menschen haben ihr Gespür für Wahrhaftigkeit wiederentdeckt. Die Anforderung an  Kommunikation im 21. Jahrhundert geht weiter. Verantwortung für Niederlagen zu übernehmen: Der Sport könnte es die Wirtschaft lehren.

 

eb

 

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